Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mich als Kind immer wunderte, was der Trainer denn eigentlich bei den Fußballspielen täte: Ein sehr gestresster Mann, meist schon älter, teilweise sogar mit Bierbauch, stand da an der Seitenlinie, hüpfte, gestikuliert, brüllte und grimassierte, als ob von seinem Schauspiel das Spielergebnis abhinge. Dass es das zu einem nicht geringen Anteil sogar tat, das war mir lange nicht klar – ich sah man die Spieler auf dem Feld, die rannten, passten, blockten und Tore schossen, das waren für mich eindeutig die Hauptakteure. Wie wichtig der Trainer ist, habe ich dann selbst erfahren, als ich in einem Verein spielte und die Arbeit des Mannes an der Seitenlinie schätzen lernte. Natürlich, mit Winken und Schreien allein ist es nicht getan – das wirklich Wichtige passiert ja lange vor dem Spiel, im Training. Das fiel mir auch letztens wieder ein, als ich mit meinem Kollegen in der Mittagspause über die Entscheidung des SuS Hochmoor sprach, unseres Regionalvereins, Frank Averesch als Trainer zu engagieren.

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Und ja, ich bin zwar niemand, der Fußball-Analogien auf sämtliche übrigen Lebensbereiche übertragen tut, aber im Fall des Trainers stimmt das wirklich: So manches Projekt hätte besser laufen können, hätte sogar vor dem Scheitern bewahrt werden können, wenn man nicht nur auf lauter Spezialisten gesetzt hätte, sondern denen auch einen kompetenten Trainer zur Seite gestellt hätte. So wie sich Fußballer durch Ausdauer- und Techniktraining und vor allem auch durch das Training des Zusammenspiels verbessern können, so kann auch ein Projektteam in der freien Wirtschaft mit kompetenter Anleitung seine Leistung enorm steigern. Insbesondere wenn interkulturelle Unterschiede zwischen den einzelnen Projektmitgliedern überwinden sind, kann ich jedem Manager nur zu einem interkulturellen Training raten.