Viele haben ja das Oktoberfest in München ohnehin auf der Liste der Reiseziele bzw. Erlebnisse, die sie unbedingt noch abhaken wollen. Ich habe bei dem Stichwort ehrlich gesagt bislang keinen besonderen Kitzel verspürt – die Aussicht auf größtenteils betrunkene Menschenhorden in stickigen Zelten schien mir wenig verlockend. Aber als ich dann meinen aktuellen Partner kennen lernte, der nun einmal aus einer alt eingesessenen Münchner Familie kommt, war mir klar, dass der Besuch der Wiesn früher oder später auf dem Programm stehen würde. Und richtig – das muss man mal erlebt haben, so sagten es mir alle, die ich in seiner Familie kennen lernte. Und dieses Jahr kam dann auch prompt die Einladung – Wiesn als Familienereignis, da konnte ich ja schlecht nein sagen.
Dirndl ist nicht gleich Dirndl – eine Lektion in Trachtenmode
Dass ich beim gemeinsamen Wiesn-Besuch nicht etwa in Jeans und T-Shirt oder im Sommerkleid erscheinen könnte, wurde mir auch – sanft aber unmissverständlich – nahe gelegt. Ich wollte letztlich auch nicht die einzige Dame sein, die unbe-dirndl-t erschien.
Es geht nichts über die Dirndl-Kompetenz der weiblichen Verwandtschaft!
So wandte ich mich letztlich mit einer Bitte um Beratung an die Münchner Damenrunde und rannte wirklich offene Türen ein. Gleich wurde ich zu einem Dirndl-Info-Abend im privaten Rahmen eingeladen. Ein wenig vorbereitet war ich ja schon: Der Blick der Abendzeitung auf die aktuellen Wiesn-Trends ist ja wie immer unbestechlich – Top oder Flop, hier wird mit strengem Urteil gerichtet. Und als wir dann gemeinsam mein erstes Dirndl aussuchten, war ich mir sicher: Bei mir wird das definitiv top!

Bild: heidiologies